Caldara, A. - Missa Sancti Adalberti

Antonio Caldara
"Missa Sancti Adalberti"
Für Chor (S-A-T-B), Violine, Violoncello, Kontrabass und Orgel.
Sprache: lateinisch

In ihrer Besetzung (2 Violini und Organo, wobei die Basslinie um die anderen Bassinstrumente ergänzt wird) sowie der Länge, stellt die vorgelegte Messe einen kürzeren Typus der Messkomposition (Missa brevis) seiner Zeit dar. Der Komponist arbeitet mit polyphonen sowie homophonen Abschnitten und in kurzer Abfolge wechseln Soli- und Tutti-Passagen. Wie für missæ breves typisch ist, verzichtet der Kompo­nist auf die umfangreichen solistischen kantilenenhaften Passagen. Um so interessanter ist die umfang­reiche polyphone Fläche in Credo, deren Fraktur die sonst gewöhnlichen Kontrastübergänge dieses Teils (v.a. crucifixus – passus – et resurrexit) nivelliert.
In der Herausgabe wurden absichtlich die Verschiebungen der Interpretierung hinsichtlich Caldaras Zeit beibehalten, die dann typisch für die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert waren, als die Messe in Český Krumlov aufgeführt wurde. Die Partitur sowie das Stimmenmaterial beinhalten auch die Violon­cellostimme, die (durch ihre Schüsselstratifizierung) auch für Kontrabassspieler angepasst wurde. Die ursprüngliche „Organo"-Stimme wurde – durch Beibehalten der Generalbassziffern und auch der ein­zelnen Schlüssel – zu „Organo e Basso continuo"-Stimme umgewandelt. Die Generalbassziffern wur­den vom Verfasser auch ausgesetzt und in die neu gebildete Orgelstimme eingebaut. Die einzelnen Feh­ler wurden aufgrund der Konkordanz mit anderen Stimmen, bzw. der harmonischen Entwicklung des Satzes in Generalbassziffern ersetzt; die fehlenden Akzidenzzeichen wurden ergänzt.

Herausgeber Dr. Rudolf Weikl

ISBN-10 3-88820-975-7
ISBN-13 978-3-88820-975-8