Kempter, K. - Vesperae de Dominica et de Confessore(Op. 67)
"Vesperae de Dominica et de Confessore (op. 67)"
Messe für Flöte, Klarinette, Horn, Trompete, Pauken, Streicher, Orgel und Chor (S-A-T-B)
Karl Kempter
"Vesperae de Dominica et de Confessore (op. 67)"
Messe für Flöte, Klarinette, Horn, Trompete, Pauken, Streicher, Orgel und Chor (S-A-T-B).
Sprache: lateinisch
Karl Kempter kam am 17. Januar 1819 als Sohn eines Dorfschullehrers im bayerisch-schwäbischen Limbach bei Burgau (Lkr. Günzburg) zur Welt. Im Alter von zwölf Jahren zog Kempter nach Augsburg, wo er beim späteren Domkapellmeister Michael Keller (1800-1865) Unterricht erhielt. Keller förderte und protegierte den jungen Karl Kempter. So folgte Kempter seinem Lehrer zunächst auf die Organisten-Stelle an St. Ulrich und Afra in Augsburg und dann, als Keller 1839 Domkapellmeister wurde, im Amt des Domorganisten. Daneben unterrichtete Kempter am Gymnasium bei St. Stephan und engagierte sich in der Augsburger Liedertafel. Nach dem Tod Kellers wurde Karl Kempter dessen Nachfolger als Domkapellmeister. Dieses Amt musste er jedoch krankheitsbedingt bereits 1867 aufgeben. Am 12. März 1871 starb Karl Kempter in Augsburg.
Bis heute ist Karl Kempter für seine Berühmte Pastoralmesse in G (op. 24), die sogenannte Kempter-Messe, bekannt, die zum festen kirchenmusikalischen Kanon v.a. im Bistum Augsburg, aber auch weit darüber hinaus gehört. Daneben schuf Kempter zahlreiche weitere Werke, seinem Beruf entsprechend überwiegend geistliche Kompositionen. Zu ihnen gehört auch seine Vesper op. 67, die Vesperae de Dominica et de Confessore. Das Werk erschien um das Jahr 1850 beim Verlag von Anton Böhm in Augsburg und war Abt Januarius Schaller vom Benediktinerstift Rheinau gewidmet.
Wie bei vielen anderen Werken war es Karl Kempter auch bei seiner Vesper op. 67 ein Anliegen, die Besetzung möglichst variabel zu halten. Sie war konzipiert für Sopran, Alt, Bass, 2 Violinen und Partiturbass oder Violon obligat, Tenor, Viola, Flöte, 2 Clarinetten, 2 Hörner, 2 Trompetten und Pauken nicht oblig. oder auch nur mit den Singstimmen und ausgesetzter Orgel und kam damit auch den z.T. beschränkteren Möglichkeiten der kleinen Stadt- und Land-Chöre entgegen.
An Vesperkompositionen herrschte – ähnlich wie bei den Messkompositionen – ein großer Bedarf. Die Vesper ist das kirchliche Abendlob und ein Teil des Stundengebets, das für alle Geistlichen zum täglichen Ablauf gehört. Sie wird, wenn möglich, in Gemeinschaft gebetet. Im Rahmen des Stundengebetes hat die Vesper schon früh besondere Bedeutung erhalten. Die Psalmen, die im Rahmen der Vesper gesungen werden, wurden deshalb von zahlreichen Komponisten entsprechend häufig vertont. Auf Grund der geänderten Praxis spielen die feierlichen Vesperkompositionen in der Liturgie heute jedoch keine wesentliche Rolle mehr.
In früheren Zeiten – und so ist es heute noch bei Benediktinern, Zisterziensern und einigen anderen Ordensgemeinschaften – wurden im Rahmen der Vesper meist fünf Psalmen gesungen. In der Sonntagsvesper sind dies (nach der lateinischen Zählung) die Psalmen 110–113 und 114 oder 117. Heute sind bei Vespern nurmehr zwei Psalmen vorgesehen, dafür wurden andere Elemente mit aufgenommen. Damals wie heute steht am Beginn ein Eröffnungsgesang und am Ende der Vesper i.d.R. ein Magnificat.
Herausgeber: Dr. Rudolf Weikl
ISBN-10 3-88820-024-5
ISBN-13 978-3-88820-024-3